Zeitdetektive
Zum ersten Mal das Fach Geschichte: Was erwartet mich? So dachten sich einige Sechstklässler, bevor sie zum ersten Mal eine Stunde in ihrem neuen Unterrichtsfach hatten. Um die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6b gleich zu sensibilisieren und aufzuzeigen, dass auch sie selbst Teil der Geschichte sind, sollten sie sich als „Zeitdetektive“ betätigen und daheim forschen, welche Erinnerungsstücke sich daheim verbergen.
Die Vorgabe war, dass das Erinnerungsstück gut und sicher transportiert werden kann, auch Fotos am Handy waren möglich. Anschließend sollte der Gegenstand anhand einiger ausgewählter Fragen in der Klasse vorgestellt werden. Die Mädchen und Buben der Klasse 6b präsentierten nach ihrer Recherche voller Stolz einige interessante Gegenstände, wie zum Beispiel einen 70 Jahre alten Gamsbart, der als Erinnerungsstück an den Urlaub in Österreich dient. Auch bekamen sie ein Foto der damals 16-jährigen Uroma in Tracht, ein Buch, das während des zweiten Weltkriegs geschrieben wurde, ein 100 Jahre altes Gebetsbuch, ein 76 Jahre altes „Bayerisches Kochbuch“ (das es heute in neuerer Auflage immer noch gibt), alte Münzen, Bücher aus der DDR, ein Untersuchungszeugnis aus dem zweiten Weltkrieg, eine 90 Jahre alte Taschenuhr sowie einen 50 Jahre alten Setzkasten zu sehen.
Nicht weniger interessant waren ein auf dem Acker mit Metalldetektor gefundenes Hufeisen, eine 76 Jahre alte „Stereoanlage“ (ähnlich einer Spieluhr als Leierkasten im handlichen Format), ein Neues Testament aus dem Jahr 1948, eine historische Kelle der Polizei aus dem Jahr 1960 und verschiedene Fotos der Vorfahren, auf welche dann näher eingegangen wurde. Die Klassengemeinschaft zeigte sich sehr interessiert. Mit dieser Aktion konnte ein Beitrag dazu geleistet werden, dass die Kinder sich selbst als Teil der Geschichte sehen und auch einen Einblick bekamen, in welcher Form Geschichte überliefert wird. Ein herzlicher Dank ergeht an die Verwandten, die den Schülern bei der Auswahl der Gegenstände behilflich waren.
Franziska Schrötter