Unvergessliche Pilgerfahrt nach Frankreich
Schülerinnen und Schüler erkunden die Wirkungsorte des Schulheiligen in einer bewegenden Reise voller Geschichte und Gemeinschaft
Vor 25 Jahren, im Pontifikat von Johannes Paul II., wurde Marcellin Champagnat, einer der Schulheiligen der Marienrealschule Cham, heiliggesprochen. Anlässlich dieses Jubiläums begab sich eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Marienrealschule Cham auf eine Pilgerfahrt nach Frankreich, um die Wirkungsorte dieses inspirierenden Maristenbruders zu erkunden.
Am 7. Mai 2024 um 17:00 Uhr brachen 23 Schülerinnen und Schüler der Marienrealschule Cham auf, begleitet von ihren Lehrern Johann Staudner und Johanna Aschenbrenner sowie dem erfahrenen Reiseleiter Jürgen Schaumann. Unterwegs stiegen weitere 23 Schüler des Maristenkollegs Mindelheim zu, begleitet von den Mindelheimer Lehrern Wolfgang Hacker und Frater Michael, einem ehemaligen Maristenschüler aus Cham, deutscher Maristenleiter und Beauftragter des Provinzials.
Die Reise begann mit einer langen Nachtfahrt, die die Schüler am nächsten Morgen zum Gründungskloster der Maristen, Notre Dame de l'Hermitage, führte. Nachdem die Zimmer bezogen waren, startete der Tag mit Kennenlernspielen wie „Speed Dating“ und einer von Frater Michael entworfenen Schnitzeljagd, die die Schüler mit Begeisterung durch das Gelände der Klosteranlage führte. Am Nachmittag erkundeten sie eine Ausstellung über die Maristen und den Wohnraum Marcellins, was einen tiefen Eindruck hinterließ. Anhand verschiedener Architekturmodelle konnten die jungen Leute die Entwicklung der Klosteranlage nachvollziehen. Marcellin hatte zusammen mit einer Handvoll Brüder eigenhändig Steine aus einer Felsenwand geschlagen und mit den Steinen innerhalb eines Jahres ein beeindruckendes mehrgeschossiges Gebäude errichtet. Am Abend folgte eine stimmungsvolle Lichtermeditation in der Kapelle. Danach musste natürlich das Champions-League-Spiel zwischen Bayern München und Madrid gesehen werden. Pikanterweise war dabei eine Gruppe von spanischen Maristen Lehrern anwesend und so war die Stimmung zumindest auf einer Seite ganz hervorragend.
Am zweiten Tag standen historische Orte im Mittelpunkt. Die Schüler besuchten La Rosey, den Geburtsort Marcellins, und die benachbarte Kapelle, die komplett von ehemaligen Maristenschülern finanziert und gebaut worden war. Mittags wurden die Reisenden von den dort ansässigen Maristenbrüdern herzlich empfangen und hatten die Gelegenheit, ihre Französischkenntnisse beim Dolmetschen zu testen. Anschließend ging es weiter nach La Valla en Gier, wo Marcellin die „Kleinen Brüder Mariens“ (= Maristenbrüder) gegründet hatte. Die Schüler durften am Tisch Platz nehmen, den Marcellin für sich und die Brüder eigenhändig gebaut hatte. Sowohl in Mindelheim in der Schule, als auch in Cham im Maristenhaus steht ein Nachbau dieses Tisches als Symbol für Gemeinschaft und Gastfreundschaft. Um gänzlich auf den Spuren Marcellins zu wandeln, begab man sich anschließend auf eine Wanderung durch die Hügel der äußerst reizvollen Landschaft nach Maisonettes, dem Geburtsort des Marcellinnachfolgers Francois Rivet. Die ganz Fitten pilgerten weiter ins 2 ½ Stunden entfernte Hermitage, unter der fachkundigen Führung von Frater Paul von den Philippinen.
Am dritten Tag erkundeten die Schüler Lyon, besuchten die Kirche La Fourviere mit der Kapelle, in der der Maristenorden gegründet wurde, und genossen ein Picknick mit sensationellem Blick über die Stadt. Gemeinsam ging es nach unten in die wunderschöne Altstadt, welche die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen selber entdecken durften. Abends rundete eine Andacht zum Thema „Dankbarkeit“ die Reise ab.
Am nächsten Tag kehrten die Schülerinnen und Schüler, reich an Eindrücken und Erlebnissen, wohlbehalten nach Cham zurück. Diese Pilgerfahrt wird für sie immer eine unvergessliche Reise sein, die sie näher zu ihrem Schulheiligen und zu sich selbst gebracht hat.
Ein großes Dankeschön geht an den FMG (Freunde der Maristen und Gerhardinger) und den Maristenorden, die diese Reise mehr als nur großzügig gesponsert haben.