Digitale Lebenswelten fordern digitale Kompetenzen!
„Hey, ich bin Jaqueline …“ so begann der Vortrag von Cem Karakaya an der Marienrealschule. Die Schülerinnen und Schüler waren von Anfang an dabei und hörten gespannt zu. Cem Karakaya ist ein Experte für Internetsicherheit, der international für Aufklärung und Sensibilisierung sorgt. Er war Polizist bei Interpol in der Türkei, ist Gründer des Blackstone 432-Teams und arbeitet im Moment unter anderem als Berater der bayerischen Polizei. In seinem Vortrag ging es um Smartphones, Urheberrechte und soziale Netzwerke. Seine Ausführungen startete er mit einem Verweis auf die vielen Verkehrsunfälle, die durch Handynutzung verursacht wurden und bei denen oft viele Jugendliche verletzt werden oder sogar ihr Leben lassen müssen. Zudem war ihm wichtig, darauf zu verweisen, dass die verbreiteten Mutproben oft nicht real sind und nur zu Problemen führen. Sollten die Schülerinnen und Schüler gerne Musik auf dem Schulweg hören, gab er ihnen den Tipp „Ein Ohr frei“ zu lassen.
Danach zeigte Karakaya ein Video, in dem aufgezeigt wurde, in welchen Bereichen wir das Smartphone verwenden und wie enorm viele unserer Lebensbereiche davon beeinträchtigt sind. Durch Interaktion mit den Schülerinnen und Schülern lockerte er den Vortrag immer wieder auf. So auch seine Aussage, dass er die Kinder ausspioniert habe und sich jetzt dann mit den Inhalten ihrer Handys befasse. Darauf herrschte unter den Kindern helle Aufregung. Karakaya beruhigte die Jugendlichen und machte mit seiner Aufklärung weiter. Im weiteren Verlauf zeigte er auf, wie wir den Tag nutzen und dass uns maximal eine Stunde für das Smartphone zur Verfügung stehe.
Wichtig war ihm außerdem auf das Urheberrecht einzugehen. An einigen Beispielfällen zeigte er die rechtlichen Folgen für die Täter auf. Die Schülerinnen und Schüler waren überrascht, dass auch sie bereits zivilrechtlich oder die älteren unter ihnen strafrechtlich belangt werden können und die Geldstrafen eine erstaunliche Höhe erreichen können. Des Weiteren ging er noch auf die vielen Kettenbriefe, die über die Smartphones verschickt werden, ein. Eine erschreckend große Anzahl der Schülerschaft hat solche Briefe bereits erhalten. In den Briefen wird den Empfängern angedroht, dass ihnen etwas Schlimmes passiert, wenn sie die Nachricht nicht weiterversenden, dabei wollen die Verschickenden nur weitere Handynummern und E-Mail-Adresse abgreifen.
Am Ende erklärte er ihnen noch, was sie im Ernstfall unternehmen müssen und dass Cybermobbing an sich keine Straftat ist, sondern die Handlungen, die man dabei ausführt, darunter Beleidigungen und Verleumdungen, sowie das Veröffentlichen von Videos und Fotos gegen den Willen des Opfers. Cem Karakaya bat die Schülerinnen und Schüler, auf der „sauberen Seite“ zu bleiben und er hoffte, dass er nie einen Fall an der Marienrealschule mitbekomme. Mit tosendem Applaus wurde er verabschiedet.