10. Klassen besuchten die KZ Gedenkstätte Dachau
Die 10. Klassen durften im November 2024 zusammen mit den Lehrkräften die KZ-Gedenkstätte Dachau besuchen. Gleich nach unserer Ankunft betraten wir das ehemalige Vorzeigelager durch das schmiedeeiserne Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“. Dabei handelt es sich jedoch um eine Replik des 2014 gestohlenen Originals, das drei Jahre später aufgefunden wurde und nun im ehemaligen Wirtschaftsgebäude betrachtet werden kann. Beim Betreten der Gedenkstätte fiel unser Blick sogleich auf den riesigen Appellplatz, an dem die Häftlinge morgens und abends bei jeder Witterung antreten mussten, um gezählt zu werden.
Anschließend wurden wir von einem Tourguide über das weitläufige Gelände geführt und erfuhren, dass das Konzentrationslager schon 1933 errichtet und anfangs als Arbeitslager für politische Häftlinge genutzt wurde. Außerdem wurde uns viel über die Regeln im Konzentrationslager berichtet. Die erste Station war eine Baracke, in der die Häftlinge des KZs schlafen mussten. Die nächste Station der Tour war die evangelische Versöhnungskirche, die 1967 eingeweiht wurde. Dort hielten wir einen kurzen Moment inne, um der vielen Opfer zu gedenken.
Danach führte uns der Weg an den wahrscheinlich bedrückendsten Ort der Führung, das Krematorium. Da das Gebäude frei zugänglich ist, gingen wir durch die einzelnen Räume, die uns sehr nachdenklich stimmten: die als Brausebad verkleidete Gaskammer und die Öfen, in der die Toten verbrannt wurden.
Die Tour kam an einem der vielen Denkmäler mit der Aufforderung “Vergiss nie” zum Ende. In der uns noch verbliebenen Zeit konnten wir das Gelände selbst noch einmal erkunden oder die Hauptausstellung im ehemaligen Wirtschaftsgebäude besichtigen. In diesem belegen die vielen Ausstellungstücke, wie zum Beispiel die gestreifte Häftlingsuniform oder eine Schlagschaufel mit Stierpeitsche, was das Leben in einem Konzentrationslager für die Insassen bedeutete. Einen besonderen Moment erlebte ein Mitschüler von uns. Er entdeckte im Gedenkbuch den Namen seines Großvaters, der 1942 in Dachau ums Leben kam.
Dieser Besuch ermöglichte uns einen sehr tiefen Einblick in das menschenverachtende System der Konzentrationslager, das wir im Klassenzimmer so intensiv nie erlebt hätten. Jeder kehrte mit seinen eigenen Gedanken zurück zum Bus, mit dem wir dann die Heimreise antraten.
Wensauer Christina, 10b